Zu den großen,
unvergessenen St. Pauli-Kinofilmen mit Hans
Albers zählen die Streifen «Große Freiheit Nr.
7» (1944), «Auf der Reeperbahn nachts um halb
eins» (1954) und «Das Herz von St. Pauli»
(1957). Der
Wilhelmplatz (bis 1899: Wilhelmstraße) in St.
Pauli wurde 1964, vier Jahre nach dem Tode des
beliebten Volksschauspielers, in Hans-Albers-Platz
umbenannt. Dieser Platz gilt als Kern des alten
St. Pauli und wird in Fachkreisen »Kleiner
Kiez« genannt. Seit 1986 steht hier das
bekannte, skurrile Hans-Albers-Denkmal, eine fast
drei Meter große, bronzerne Statue des
Künstlers Jörg Immendorff.
Nach einem Disput mit dem Hamburger Senat ließ
Jörg Immendorf die Skulptur nach ca. 9 Jahren
vom Sockel abbauen und nach Düsseldorf
transportieren. Damit der Sockel nicht leer
dastand, bestellte der Hamburger Senat bei
Immendorff eine Kopie der Hans Albers Skulptur,
die im Jahr 1999 aufgestellt wurde.
Zwischenzeitlich wurde als Ersatz eine Figur von
Wumbo, dem Maskottchen des Heide
Parks in Soltau/ Niedersachsen, installiert. Die
Hans--Albers-Originalskulptur stand indessen im
Düsseldorfer Atelier des Kunstprofessors. Hans Albers II
(Neffe und Patensohn von Hans Albers) und der
besagte Kunstprofessor Jörg Immendorff haben
sich nach einigen Gesprächen geeinigt, das
Original wieder in die Öffentlichkeit zu
stellen, was schließlich auch geschah. Nun steht
die Skulptur im Medienhafen von Düsseldorf auf
dem Ueckerplatz, Kaistrasse 16 und schaut auf den
Rhein. Übrigens ist Düsseldorf die Geburtsstadt
von Hans Albers II. Er wurde 1943 im
Düsseldorfer Stadtteil Bilk, unweit vom heutigen
Standort der Hans-Albers-Statue, geboren.
Doch zurück nach
Hamburg-St. Pauli. Rings um den Hans-Albers-Platz
und in den umliegenden Straßen gibt es
einschlägige Etablissements und zahllose
Kneipen. Genannt sind hier das
«Hans-Albers-Eck» am Hans-Albers-Platz und die
«Hans-Albers-Klause» in der benachbarten
Friedrichstraße.
Der Kunstprofessor und
gefeierte Maler aus Düsseldorf, Jörg Immendorff
(1945 - 2007) eröffnete 1984 die Künstlerkneipe
»La Paloma« am Hans-Albers-Platz und ging
daran, die Räumlichkeiten mit Werken von Joseph
Beuys, A. R. Penck, Markus Lüpertz, Georg
Baselitz und Julian Schnabel auszustatten. Er
wollte ein Zeichen setzen, weil ihm offenbar
nicht entgangen war, daß die Hansestadt in einem
gespaltenen Verhältnis zu St. Pauli stand. Mit
einemmal kamen außer Touristen, Matrosen,
Prostituierte und Zuhälter auch die Hamburger
Kunstszene und die Schickeria ins »Paloma«. Im
Januar 1997 kippten die Nachtschwärmer die
letzten »La Paloma«-Biere; eine Legende wurde
geschlossen. Jörg Immendorff verstarb in
Düsseldorf am 28. Mai 2007 im Alter von 61
Jahren. Mittlerweile wurde die «La-Paloma-Bar»
wiedereröffnet. Die kleine Musikkneipe an der
Ecke Friedrichstraße / Hans-Albers-Platz ist
abends meistens überfüllt.
Des öfteren wurde
berichtet, daß der Platz mit den teilweise
schmuddeligen Kneipen ringsumher zuweilen
schmutzig und heruntergekommen wirkt, das
Immendorf-Kunstwerk war sogar beschmiert und mit
Zetteln beklebt. Hier ist die Hansestadt Hamburg
gefordert; sie sollte ihren berühmten Sohn Hans
Albers ein ehrendes Andenken bewahren.
Auf der Großen Freiheit
erinnert heute das Tanz- und Stimmungslokal
«Große Freiheit Nr. 7» an den gleichnamigen
Hans-Albers-Film aus dem Jahre 1944. Hier wurde
die legendäre Filmkneipe »Hippodrom« zu neuem
Leben erweckt. Allabendlich wird das bekannte
Hans-Albers-Lied »Auf der Reeperbahn nachts um
halb eins« gesungen, das St. Pauli erst
weltberühmt machte. Im oberen Stockwerk des
Hauses Große Freiheit Nr. 7 war im Jahre 1993
das Hans-Albers-Museum eröffnet worden. Das
Museum ist später nach Berlin umgezogen und gibt
es heute nicht mehr.
Vorläufig schließen mußte
am 31.Oktober 2020 das berühmte St. Pauli Museum,
das die aufregende Geschichte des bekannten
Stadtteils bis hin zur Gegenwart gezeigt hatte.
Das Museum wurde von dem Hamburger Buchautor,
Kiezfotografen und Journalisten Günter Zint
gegründet umd eröffnete im Jahre 1991 zum 100.
Geburtstag von Hans Albers die ersten
Ausstellungsräume im Haus des Schmidts
Tivoli am Spielbudenplatz. Nach
mehreren provisorischen Adressen fand das Museum
2010 endlich neue Räume direkt neben der
Davidwache in der Davidstraße 17. Bereits
gegen Ende des Jahres 2019 stand das St. Pauli
Museum kurz vor der Schließung, weil der
Vermieter in der Davidstraße die Miete drastisch
erhöht hatte. Im Sommer 2020 war das Museum dann
nochmals umgezogen - von der Davidstraße ans
Nobistor Hausnummer 10 - in der Nähe des
Beatles-Platzes. Aufgrund der umstrittenen
Corona-Auflagen sank jedoch die Besucherzahl und
es wurde die Schließung des Museums zum 31.
Oktober 2020 bekanntgegeben - zweifellos ein
gewaltiger Rückschlag für die Hamburger
Kulturszene! Laut letzten Meldungen soll nun mit
finanzieller Unterstützung des Rockmusikers Udo
Lindenberg
und weiterer Prominenter eine
Günter-Zint-Stiftung gegründet werden, die
voraussichtlich ab Mitte 2021 das Museum weiter
betreiben möchte.
Straßenszenen vom Hamburger
Stadtteil St. Pauli, rund um den
Hans-Albers-Platz, finden Sie hier.
Ein Patenkind des beliebten
Sängers und Schauspielers ist Hans Albers II,
der sich sehr gerne in Hamburg und vor allem auch
in St. Pauli aufhält. Hier ein Link zu Fotos von Hans
Albers II bei hamburg-web.de.
Wir sehen hier Bilder von und mit Hans Albers II
und vielen großartigen Hamburger Berühmtheiten,
u. a.:
Peter-Maria Anselstetter (Schauspieler &
Direktor des Theaters »Courage« Essen)
Willi Bartels (der »König von St. Pauli«,
5.11.2007
Jonny Danzer (Hans-Albers-Interpret),
Jan Fedder (Schauspieler), 30.12.2019
Wolfgang Fierek (bayerischer Schauspieler),
Peter Kämmerer (ehrenamtlicher
Vorstandsvorsitzender von GBI &
Beiratsvorsitzender der Interessengemeinschaft
St.-Pauli)
Hanne Kleine (Wirt der Boxerkneipe
"RITZE" !), 04.11.2011
Udo Lindenberg (Rockstar)
Anita Niehoff (Domenica) 12.02.2009
Heinrich-Otto Patzer (Hamburger
Immobilienkaufmann)
Erwin Ross (der »Rubens von der Reeperbahn«),
12.2.2010
Carsten Spengemann (Schauspieler &
Fernsehmoderator)
Jasper Vogt (Schauspieler, Produzent & Autor)
Günter Zint (Fotograf & Leiter des
St.-Pauli-Museums)
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